Liebe Patientinnen und Patienten,
die niedergelassenen Praxen und ihre Teams rufen Sie dazu auf, am Mittwoch, 5. Oktober um 9 Uhr in die Humboldtstr. 56 zu kommen. Dort steht in ca 500 m Entfernung zur U-Bahn Mundsburg das Haus der Kassenärztlichen Vereinigung.
Wir wollen mit Ihnen für einen Erhalt der ambulanten Versorgung demonstrieren, in dem wir an einer Fortbildung „Die Praxis als Notfall“ teilnehmen.
Ärzte dürfen ja nicht streiken, sondern müssen als gesamte Ärzteschaft für Patienten jederzei 24 Stunden jeden Tag im Jahr erreichbar sein. Deshalb sind während dieser Fortbildung die Notfallpraxen offen.
Obwohl wir also die Versorgung immer sichergestellt haben, auch in Corona-Zeiten, will Gesundheitsminister Lauterbach uns faktisch Geld kürzen. Er scheint der Meinung zu sein, damit die Kassendefizite ausgleichen zu können. Das ist angesichts einer älter und damit oft kränker werdenden Bevölkerung bei gleichzeitig immer weniger Beitragszahlern aber mit Sicherheit keine nachhaltige Lösung der Finanzprobleme.
Umgekehrt: Je weniger Patienten die niedergelassnen Kolleginnen und Kollegen versorgen können, desto teurer wird es hinterher im Krankenhaus.
Doch dazu benötigen wir, die wir eben noch als systemrelevantes Bollwerk gegen die Pandemie galten, auch Planungssicherheit und ausreichend Geld, um unsere Mitarbeiter, Gasrechnungen etc bezahlen zu können. Sprich, unsere Praxen am Laufen halten zu können. Ist eine Praxis erst mal geschlossen bleibt sie das auch.
Gesellschaftliche Kosten können meiner Meinung nur gesellschaftlich getragen werden, also über Steuern. Nur damit können die gezielt belastet werden, die es tragen können (dazu zählen sicher auch viele Ärzte), und die entlastet werden, die es benötigen.
Aber Geld mit der Gießkanne ausgeben (sei es der Tankrabatt, den auch Leute mit viel Geld bekommen haben, oder im Gesundheitswesen: weiter PCR Tests auf Corona, die nichts mehr gegen die Pandemie bringen), und andererseits einzelne gesellschaftliche Bereiche völlig willkürlich zu kürzen (hier eben gerade die niedergelassenen Ärzte, während die Krankenhäuser immer neue Stützungspakete bekommen) hilft nicht dabei, ein gutes und finanzierbares Gesundheitssystem zu schaffen.
Kommen Sie deshalb gerne 5.10. um 9 Uhr in die Humboldtstrasse 56.
Es geht auch um Ihre Gesundheit!
Herzlichst Ihr
Frank Stüven